Sachsen-Flagge: Bedeutung und Geschichte
Jedes Bundesland besitzt eine eigene offizielle Flagge – so auch Sachsen. Doch woher stammen ihre charakteristischen Farben von Grün und Weiß? Warum trägt sie manchmal ein Wappen und manchmal nicht? Welche Historie verbirgt sich hinter ihrem Aussehen? Wir gehen der Sachsen-Fahne und ihrer Bedeutung auf den Grund und laden Sie damit zu einer Reise durch die faszinierende Geschichte Mitteldeutschlands ein.
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Wie sieht die Sachsen-Flagge aus?
Den Begriff der Trikolore kennen Sie vermutlich schon, denn so wird auch die französische Flagge manchmal bezeichnet. Die Landesflagge Sachsens wiederum ist eine sogenannte Bikolore: Sie besteht aus zwei waagerechten Farbblöcken – oben Weiß und unten Grün. Diese dürfen Sie jederzeit und überall hissen, ganz egal ob Gartenbesitzerin, Fußballfan oder Vereinsmitglied. Anders sieht es mit der offiziellen Dienstflagge Sachsens aus – sie ist staatlichen Ämtern vorbehalten.
Auf ihr ist die Bikolore zusätzlich mit einem Wappen versehen, das zehn Streifen abwechselnd in Schwarz und Gelb sowie ein grüner Rautenkranz zieren. Der Kranz erinnert an eine Königskrone und halbiert das Wappen immer von links oben nach rechts unten. Die Besonderheit: Es gibt auch das sächsische Wappen in zwei Ausführungen, wobei die einfache halbrunde Variante die Dienstflagge bestückt und die aufwendig wie ein Schild geformte vor dem Landtag weht.
⚠ Wussten Sie schon: Ein besonderes Landesdessignet, also ein sogenanntes Wappenzeichen, darf jede Person führen. Das gibt es ebenfalls in zwei Ausführungen, einmal modern und einmal klassisch
Darüber hinaus existieren zwei Sonderflaggen: je eine für den sorbischen und niederschlesischen Teil Sachsens. Dort dürfen nämlich auch diese beiden Fahnen gleichberechtigt gehisst werden. Die Flagge der Sorben ist eine Trikolore in Blau, Rot und Weiß, die Flagge Niederschlesiens eine Bikolore in Weiß und Gelb, wahlweise mit Wappen – dem schlesischen Adler.
Die Geschichte der Sachsen-Fahne
So wie der gesamte Kontinent eine lange und bewegte Historie hat, durchlief auch die Sachsen-Flagge eine ganze Reihe von Änderungen und Anpassungen, die eng mit wechselnder Herrschaft, sich ändernden Grenzen und zahlreichen Kriegen verwoben sind. Vom Kurfürstentum über ein Königreich bis hin zum Freistaat – erleben Sie Sachsen im Wandel!
Der Wettiner Adel – Prägung des Wappens
Wir befinden uns in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Begonnen hat alles mit dem alten sächsischen Herrschergeschlecht: den Wettinern. Seine Farben waren Blau und Gelb, die sich bis heute in den Wappen vieler Städte Sachsens wiederfinden, darunter Leipzig, Chemnitz und Delitzsch. Da damals Flaggen im heutigen Sinne noch nicht existierten, waren die sogenannten Wappenbanner eher vorzufinden – quadratische Abbildungen der Wappen auf Stoff. 1423 setzte sich das sächsische Wappen durch, das vorrangig aus schwarz-gelben Farben bestand und ebenfalls großen Einfluss auf die Wappengestaltung Sachsens hatte.
Befreiung aus Napoleons Herrschaft – Prägung der Farben
1815 erfolgte ein großer Umbruch, der die Gestaltung der Sachsen-Flagge maßgeblich beeinflusste. Erst zu dieser Zeit wechselte die Bedeutung von Fahnen – vom reinen Herrschaftssymbol zum staatlichen Identitätszeichen. In den Befreiungskriegen kämpfte das Königreich Sachsen an der Seite Napoleons. So wurde mit der Niederlage ein Neubeginn eingeleitet, den auch der Wechsel der Landesfarben zu Weiß und Grün versinnbildlichte.
Das Weiß ist eine Hommage an die Soldaten der Völkerschlacht, deren Uniformschmuck (Kokarden) weiß war. Das Grün wiederum entstand dadurch, dass eine Farbänderung der besagten Kokarden erwirkt wurde – in Anlehnung an den grünen Rautenkranz des sächsischen Wappens. Denn als die sächsische Armee geteilt wurde, sollte es möglichst nicht zu Verwechslungen kommen.
Als der sächsische König am 7. Juni 1815 zurückkehrte, wurde es offiziell: Seine herrschaftliche Residenz war in den Farben Grün und Weiß geschmückt und so setzte sich diese Kombination schließlich durch – die Bikolore war geboren!
Nationalsozialismus und DDR – Verlust der Sachsen-Flagge
1918 wurde der Freistaat Sachsen ausgerufen – und fiel nur wenige Jahre später dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer. Auch nach der anschließenden Befreiung durch die Alliierten blieb der Freistaat unter der DDR außer Kraft. Doch völlig vergessen waren die Sachsen-Flagge und ihre Bedeutung nicht: Während der Friedlichen Revolution wurde sie zu den Montagsdemonstrationen gehisst und verdeutlichte den Wunsch, dass die sächsische Staatlichkeit wieder anerkannt werden solle
FAQ – wir haben die Antwort
Sie stehen hauptsächlich für einen Neubeginn nach den verlustreichen Befreiungskriegen und sind indirekt eine Hommage an die Soldaten, die gegen Napoleons Truppen in die Schlacht zogen.
Das Wappen wird neunmal unterteilt: zehn Streifen aus abwechselnd Schwarz und Gelb, beginnend mit Schwarz. Dazu wird es schräg von links oben nach rechts unten von einem grünen Rautenkranz halbiert.