Flagge und Wappen von Thüringen
von: Helmut Knoedler 14.08.18 09:00
Fast genau in der Mitte der Bundesrepublik Deutschland liegt der Freistaat Thüringen. Mit Städten wie Erfurt oder Weimar beherbergt das Bundesland einige der spannendsten politischen und kulturellen Zentren Deutschlands und ist daher auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Gleiches gilt für historische Punkte wie die Wartburg, die einen festen Platz in der deutschen und europäischen Geschichte einnehmen und als beliebte Ausflugsziele gelten.
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Das Aussehen der Flagge Thüringens
Die offizielle Landesflagge des Freistaates Thüringen ähnelt der Staatsflagge von Polen. Sie ist zweifarbig gehalten und zeigt zwei Querstreifen: Der obere in Silber, der untere in Rot. Auf der Landesdienstflagge ist darüber hinaus das zentral angeordnete Landeswappen zu sehen, das eine starke Ähnlichkeit zum hessischen Wappen aufweist. Das Format von 5:3 gleicht dem der meisten deutschen Dienstflaggen.
Das Aussehen und die Geschichte des Wappens
Das Thüringer Wappen ist eines der voller bebilderten Wappen – hier gibt es auf kleiner Fläche viel zu sehen. Das Zentrum bildet ein rot-weiß gestreifter Löwe mit einer goldenen Krone. Er steht auf den Hinterpfoten und hält die Arme ausgestreckt vor sich. Um den Löwen herum finden sich acht weiße beziehungsweise silberne Sterne. Diese sind so angeordnet, dass sie sich an die Körperhaltung des Wappentiers anpassen und weder seinen Körper noch seinen Schwanz verdecken. Der Hintergrund des Wappens ist in Blau gehalten, die Form des Wappens ist, wie bei vielen anderen Länderwappen, an einen Ritterschild angelehnt.
Das aktuelle Wappen ist auf Grundlage historischer Vorbilder entstanden. Der bunte Löwe der Ludowinger ist dem hessischen Löwen überaus ähnlich, lediglich die Farbgebung der Streifen ist umgekehrt. Das Wappen wurde in ähnlicher Form seit dem 13. Jahrhundert immer wieder genutzt. Als älteste Darstellung gilt das Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen Als wirklichen Staat gibt es Thüringen jedoch erst seit den 1920er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Wappen gewählt, dass lediglich sieben Sterne enthielt. Diese repräsentieren die einzelnen Staaten, aus denen das Land entstanden ist.
Geschichte des Wappens Thüringens während der NS- und DDR-Zeit
Während des Nationalsozialismus wurde dann wieder auf ein Wappen mit dem gestreiften Löwen der Landgrafen-Zeit in Thüringen zurückgegriffen. Das an der Flagge Hessens orientierte Tier hielt jedoch ein Hakenkreuz in seiner Pranke. Zusätzlich wurde der sächsische Rautenkranz (als Symbol der Ernestinischen Gebiete) verwendet. In den frühen Jahren der Deutschen Demokratischen Republik wurde ein rotes Wappen mit einem goldenen Löwen und nunmehr acht silbernen Sternen verwendet – denn mit der Region Erfurt hatte Thüringen zusätzliche Ländereien erhalten. In den 1950er Jahren wurde das Land Thüringen jedoch abgeschafft und in mehrere Bezirke aufteilt – daher wurden die Fahne und das Wappen nicht mehr verwendet.
Nach der Wiedervereinigung orientierte man sich dann am letzten bekannten Wappen. Die Verantwortlichen Thüringens änderten lediglich die Hintergrundfarbe und gaben dem Löwen seine althergebrachten rot-weißen Streifen zurück. Dieses aktuelle Wappen wurde dann zeitnah in der Landesverfassung festgeschrieben.
Übrigens: Weiß und Silber sind im Bereich der Nordrhein-Westfalen-Flagge als gleichwertig zu betrachten. Da die „Farbe“ Silber früher nur sehr teuer herzustellen war, wurde häufig Weiß als Ersatz verwendet.