Die Hessen-Flagge – ihre Geschichte und Bedeutung
Rot und Weiß, das sind die offiziellen Farben Hessens. So zieren sie selbstverständlich auch die Hessen-Flagge. Hinzu kommt der „bunte Löwe“, das Wappen von Hessen, das mit Blau, Silber und Rot mehrfach geteilt ist. Erfahren Sie hier, wie es zu diesem auffälligen und einzigartigen Symbol von Hessen kam!
Wie sieht die Hessen-Fahne aus?
Die Hessen-Flagge ist eine Bikolore – sie wird also von zwei Farben dominiert. Die obere Hälfte ist rot gefärbt, die untere weiß oder silbern. Die Mitte der Landesdienstflagge ziert zusätzlich der majestätische Löwe auf blauem Grund, unterteilt von weißen und roten Streifen, gerahmt von goldenem Laubwerk. Das hessische Wappen wird auch liebevoll „bunter Löwe“ genannt. Eine Anspielung auf seine prunkvolle Farbenfreudigkeit.
Die Farbkombination aus Blau, Rot und Weiß bzw. Silber gehört mit zu den ältesten Gestaltungsvarianten von Flaggen.
- Rot oder genauer Purpurrot ist die Farbe der Herrschenden – denn ihre Erzeugung war extrem aufwendig und kostspielig. So konnten es sich nur Herrschaftshäuser leisten, ganze Stoffbahnen damit einzufärben.
- Blau ist vor allem im europäischen Kulturkreis ebenfalls die Farbe von Königen, denken Sie zum Beispiel an die britische Dynastie und ihre Flagge. „Schuld“ daran ist übrigens Wilhelm I., der die Farbe Blau zum Symbol seiner Eroberungsfeldzüge in England machte.
- Auch Silber ist eine hochpreisige und in unserem Kulturkreis herrschaftliche Farbe, konnte sie früher doch nur mit Blattsilber erzeugt werden. Weil sich das in Bezug auf Flaggen als zu aufwendig herausstellte, hat sich Weiß als gleichwertige Alternative bewährt.
So entstand die heutige Landesflagge Hessens
Im Gegensatz zu anderen Regionen des heutigen Deutschlands etablierte sich im mittelalterlichen Hessen kein eigenes Stammesherzogtum. Stattdessen wurde die Region von den Franken kolonialisiert und unterstand ab dem 12. Jahrhundert den Ludowinger Grafen, den Landgrafen Thüringens. Diese enge Verbindung zu Thüringen sorgte dafür, dass die Landesfarben und das Wappen sich so stark ähneln. Die Thüringer Flagge ist ebenfalls eine Bikolore derselben Farben, allerdings in umgekehrter Reihenfolge, also Weiß-Rot. Der Löwe war das Wappen dieses Adelsgeschlecht.
Im 13. Jahrhundert erlangte die Region mit dem Ende der Ludowinger Grafenlinie den Status einer eigenen Landgrafschaft und wurde somit unabhängig von der Thüringer Grafschaft. Die Farben und das Wappen behielt Hessen bei. Das Haus Hessen entstand aus der aussterbenden Ludowinger Linie und brachte Philipp den Großmütigen hervor.
Er beherrschte die Landgrafschaft im 16. Jahrhundert und verhalf ihr zu einflussreicher Größe – die mit seinem Ableben leider wieder zersplitterte. Preußen übernahm das Gebiet Mitte des 19. Jahrhunderts, dazu außerdem die Freie Stadt Frankfurt am Main und weitere angrenzende Gebiete.
So existierte Hessen als preußische Provinz auch noch in der Zeit der Weimarer Republik und wurde stetig erweitert. Weil andere Regionen dieser Gegend die rot-weißen Farben ebenfalls favorisierten, blieben sie selbst durch diese Jahrzehnte hindurch erhalten, bis 1946 die amerikanischen Besatzungsmächte das Land Hessen gründeten. Die Hessen-Flagge, wie wir sie heute kennen, wurde damit offiziell etabliert und gilt auch seit der Wiedervereinigung Deutschlands noch.
Das Wappen von Hessen: der bunte Löwe
Wie im Absatz zur Geschichte der Hessen-Flagge und des Bundeslandes bereits erwähnt, ist die Region eng mit Thüringen verbunden. Im 12. Jahrhundert kam die Wappenführung des Adels auf – und zu dieser Zeit unterstand Hessen den Thüringer Landgrafen, den Ludowingern. Deren Wappenwahl fiel auf den Löwen. Als die Ludowinger Linie versiegte und Heinrich I. die Herrschaft über Hessen übernahm, entschied er sich, den Löwen zu behalten.
Seine Buntheit, also die roten und weißen/silbernen Streifen, hat keinen gesicherten Ursprung. Vermutlich gehen die Streifen darauf zurück, dass die thüringisch-hessischen Landesgrafen in enger Verbindung zum Mainzer Erzbischof standen, dessen Erzbistum ein weißes Rad auf rotem Grund als Wappenflagge führte. Tatsächlich waren die genaue Reihenfolge und Anzahl der Streifen sogar lange Streitpunkt – bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurde die Gestaltung gesetzlich verankert und besteht noch heute so.
Schon gewusst: er Löwe war und ist ein extrem beliebtes Wappentier, so sehr, dass sein Gebrauch bis ins 18. Jahrhundert hinein regelrecht inflationär anstieg. Seine Rolle als König der Tiere, seine Kraft, sein Mut und seine Eleganz sorgten dafür, dass er zum Symbol der Herrschenden wurde. Christliche Kreuzritter machten sich im mittelalterlichen Mittelmeerraum selbst ein Bild von dem majestätischen Tier – und trugen ihre Eindrücke zurück nach Europa. Das feuerte den Löwentrend noch weiter an.
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